ich habe heute meine Hinterradbremse überholt und neue Beläge eingebaut. Etwas überrascht war ich, als ich bei meinen Recherchen im Vorfeld dieser Arbeit gelesen habe, dass die Kronenmutter mit Splintsicherung satte 157Nm Anzugsmoment braucht (16 kgm lt. Montageanleitung). Ich bin zwar grundsätzlich durchaus einer von denen, die Schrauben andrehen "bis das Wasser heraus läuft",

Was soll's, dachte ich mir - die Kiste bekommt, was sie braucht. Also habe ich die hintere Radnabe wieder aufgesetzt und dann die Kronenmutter mit 157Nm festgezogen. Leider habe ich aber dadurch einen Effekt verursacht, der so alles andere als beabsichtigt war: die Bremstrommel scheint sich durch das hohe Anzugsmoment verformt zu haben - drehe ich jetzt am Hinterrad, dann "eiert" die Radnabe spürbar (die Bremse liegt bei einer 360°-Drehung der Nabe zweimal spürbar an). Ich habe die Kronenmutter daraufhin gleich wieder etwas gelockert und der Effekt ist dadurch wieder etwas besser geworden. Ganz weg ist es aber leider nicht.



Als erstes stellt sich mir die Frage: wie kann das passieren? Die Radnabe (bzw. Kronenmutter) war vor der Demontage definitiv zu locker angezogen (eher "handfest", war mit einem 24-Schlüssel ganz leicht und ohne Kraftaufwand zu öffnen und ich bilde mir auch ein, das Rad hätte minimal Spiel gehabt - eine mögliche Ursache für das immer schon etwas "schwammige" Fahrgefühl auf der Hinterhand). Evtl. hat sich die Nabe ja schon vorher verzogen und der Vorbesitzer hat sie aus diesem Grund nicht wie vorgeschrieben angeschraubt?
Die erforderlichen Teile (geprüft anhand der Explosionszeichnung aus der Ersatzteilliste) waren (und sind) allesamt ordentlich verbaut (also auch die äußere Abstandshülse, die im Radialdichtring vor dem Radlager sitzt). Locker aufgesetzt schleift die Radnabe nicht an der Bremsträgerplatte und auch nicht an den Belägen. Die Montage auf der Schwingarmseite habe ich noch nicht geprüft - sicher sagen kann ich aber, dass die Achse selbst fest sitzt und weder Radial- noch Axialspiel hat.
Und die zweite Frage ist (natürlich): was sollte ich jetzt am besten tun? Drehbank habe ich nicht - die Nabe (resp. die Lauffläche der Bremse) wieder rund zu drehen ist mir also nicht möglich. Eine neue Nabe kostet beim Club satte 189 Euro. Wenn es nicht anders geht, gebe ich das Geld natürlich aus (ich will ja eine sichere und einwandfrei funktionierende Hinterradbremse haben) - aber wie kann ich sicherstellen, dass die neue Nabe nicht nach dem ersten Anziehen wieder unrund wird?
Hat jemand eine Idee? Ich bin für jeden Hinweis dankbar!
Viele Grüße,
Bernd