Dauerbrenner Ladekontrollleuchte und Startproblem über Zündschloss
Dauerbrenner Ladekontrollleuchte und Startproblem über Zündschloss
Hallo zusammen,
ich kämpfe seit Wochen mit einem Elektrikproblem an meinem 103 A2. Der Roller hat einwandfrei funktioniert bis zum Bruch eines Kolbenrings im originalen Motor. Ich habe dann durchgetauscht gegen einen Motor aus einem A1, der vor Einbau noch neue LiMa-Kohlen bekommen hat.
Im Prüfstand mit Autobatterie ist der Motor auch sofort auf Knopfdruck angesprungen.
Nach Einbau im Roller verursacht der Druck auf den Zündschlüssel nur eine ganz schwache Reaktion, an Starten ist nicht zu denken. Mit Überbrücken am Regler springt er aber auf Anhieb an, die Ladekontrolleuchte leuchtet dann permanent und unabhängig von der Drehzahl.
Ein Masseschluss an der LiMa kann ausgeschlossen werden. Ich habe an beiden fraglichen Kohlenhaltern mit dem Multimeter geprüft, ob eventuell die Isolierung fehlerhaft ist. Auch die Widerstandswerte zwischen den drei schwarzen LiMa-Kabeln entsprechen den Sollwerten entsprechend der Anleitung hier auf der Club-Seite von Eckhard von Rönn-Haß. Die ungeregelte Spannung geht bis auf 100 V hoch, an der Batterie kommt eine Ladespannung von gut 15 V an. Eigentlich müsste also alles korrekt sein. Drücke ich auf den Zündschlüssel, um zu starten, bricht die Batteriespannung auf etwa 9 V ein.
Verbaut ist übrigens eine 12 V Gel-Batterie, die aber bisher immer problemlos funktioniert hat. Voll geladen hat diese eine Spannung von gut 13 V.
Eigentlich vermute ich den Kupferwurm im bisher einwandfreien Bordnetz, tendenziell im Zündschloss. Aber es wäre schon komisch, wenn das jetzt zeitgleich mit dem Motorwechsel auftritt. Regler ist übrigens mechanisch und wurde auch schon probeweise gegen einen zweiten ausgetauscht. Leider ergebnislos.
Irgendwie bin ich jetzt mit meinem Latein am Ende. Hat eventuell jemand eine Idee?
Gruß aus dem Taunus
Jens
P.S.: Das Elektrikforum habe ich schon komplett studiert und keine vergleichbare Problemkombination (Leuchte und Startproblem) gefunden.
ich kämpfe seit Wochen mit einem Elektrikproblem an meinem 103 A2. Der Roller hat einwandfrei funktioniert bis zum Bruch eines Kolbenrings im originalen Motor. Ich habe dann durchgetauscht gegen einen Motor aus einem A1, der vor Einbau noch neue LiMa-Kohlen bekommen hat.
Im Prüfstand mit Autobatterie ist der Motor auch sofort auf Knopfdruck angesprungen.
Nach Einbau im Roller verursacht der Druck auf den Zündschlüssel nur eine ganz schwache Reaktion, an Starten ist nicht zu denken. Mit Überbrücken am Regler springt er aber auf Anhieb an, die Ladekontrolleuchte leuchtet dann permanent und unabhängig von der Drehzahl.
Ein Masseschluss an der LiMa kann ausgeschlossen werden. Ich habe an beiden fraglichen Kohlenhaltern mit dem Multimeter geprüft, ob eventuell die Isolierung fehlerhaft ist. Auch die Widerstandswerte zwischen den drei schwarzen LiMa-Kabeln entsprechen den Sollwerten entsprechend der Anleitung hier auf der Club-Seite von Eckhard von Rönn-Haß. Die ungeregelte Spannung geht bis auf 100 V hoch, an der Batterie kommt eine Ladespannung von gut 15 V an. Eigentlich müsste also alles korrekt sein. Drücke ich auf den Zündschlüssel, um zu starten, bricht die Batteriespannung auf etwa 9 V ein.
Verbaut ist übrigens eine 12 V Gel-Batterie, die aber bisher immer problemlos funktioniert hat. Voll geladen hat diese eine Spannung von gut 13 V.
Eigentlich vermute ich den Kupferwurm im bisher einwandfreien Bordnetz, tendenziell im Zündschloss. Aber es wäre schon komisch, wenn das jetzt zeitgleich mit dem Motorwechsel auftritt. Regler ist übrigens mechanisch und wurde auch schon probeweise gegen einen zweiten ausgetauscht. Leider ergebnislos.
Irgendwie bin ich jetzt mit meinem Latein am Ende. Hat eventuell jemand eine Idee?
Gruß aus dem Taunus
Jens
P.S.: Das Elektrikforum habe ich schon komplett studiert und keine vergleichbare Problemkombination (Leuchte und Startproblem) gefunden.
- heinkel-bernd
- Beiträge: 2394
- Registriert: 13.01.2011, 21:07
- Wohnort: Nähe Bayreuth
Re: Dauerbrenner Ladekontrollleuchte und Startproblem über Zündschloss
servus Jens,
ich tippe ja schwer auf eine defekte Batterie
(9 V bei Belastung ist zu wenig)
Wenn der AKKU nicht mehr genug Kapazität (Ah) aufnehmen kann, kann er
auch nicht genug abgeben !
Durch die neuen Kolbenringe wird der Motor jetzt mehr Kompression bringen und diese kann der Anlasser
nur mit einer guten Batterie überwinden
Und noch wichtig !
Zu Beginn des Anlassvorgangs kein Gas geben, bis der Anlasser den Motor in Schwung gebracht hat !
ich tippe ja schwer auf eine defekte Batterie

Das hat nichts zu bedeutenVerbaut ist übrigens eine 12 V Gel-Batterie, die aber bisher immer problemlos funktioniert hat. Voll geladen hat diese eine Spannung von gut 13 V.

auch nicht genug abgeben !
Durch die neuen Kolbenringe wird der Motor jetzt mehr Kompression bringen und diese kann der Anlasser
nur mit einer guten Batterie überwinden

Versuch`s doch dann mal mit dieser BatterieIm Prüfstand mit Autobatterie ist der Motor auch sofort auf Knopfdruck angesprungen.

Und noch wichtig !
Zu Beginn des Anlassvorgangs kein Gas geben, bis der Anlasser den Motor in Schwung gebracht hat !
Viele heinkelige Grüße
BERND aus Bayreuth
BERND aus Bayreuth
Re: Dauerbrenner Ladekontrollleuchte und Startproblem über Zündschloss
Hallo Bernd,
Danke für die Antwort. Gegen die Batterie spricht aber meines Erachtens, dass der Motor mit Überbrückung am Regler sofort kraftvoll dreht und auch anspringt.
Irgendwie mysteriös.
Gruß
Jens
Danke für die Antwort. Gegen die Batterie spricht aber meines Erachtens, dass der Motor mit Überbrückung am Regler sofort kraftvoll dreht und auch anspringt.
Irgendwie mysteriös.
Gruß
Jens
- Erdgeschoss
- Beiträge: 163
- Registriert: 13.08.2020, 22:12
Re: Dauerbrenner Ladekontrollleuchte und Startproblem über Zündschloss
Beschreib mal bitte, was Du da genau meinst.
Kontaktlose Zündung gegen Coronainfektion!
Lambr1kel
Lambr1kel
- heinkel-bernd
- Beiträge: 2394
- Registriert: 13.01.2011, 21:07
- Wohnort: Nähe Bayreuth
Re: Dauerbrenner Ladekontrollleuchte und Startproblem über Zündschloss
Ja dann sollte der Fehler doch schon eingegrenzt sein

Das Überbrücken am Regler von B+30 mit 30h übernimmt beim Starten der Magnetschalter des Starterrelais
im Reglergrhäuse.
Wenn es beim Starten klickt, zieht der Magnetschalter eine Kupferbrücke an die beiden Kontakte.
Ist hier etwas oxidiert oder verschlissen, bekommt der Anlasser zu wenig oder gar keinen Strom


Selbstverständlich muss auch die grüne Leitung (kommend vom Zünschloss) an Klemme 50 des Reglers
angeschlossen sein !
Dazu muss auch der Rahmen (i.d.R. Reglerfuß) mit Masse vom Motor verbunden sein (nur 103 A-1/A-2)
Viele heinkelige Grüße
BERND aus Bayreuth
BERND aus Bayreuth
Re: Dauerbrenner Ladekontrollleuchte und Startproblem über Zündschloss
Bernd hat es richtig beschrieben mit der Überbrückung. Eigentlich müsste beim Drücken des Zündschlüssels ja bei abgenommenem Reglerdeckel eine Bewegung des Relais zu erkennen sein, was aber nicht der Fall ist. Man hört leise etwas, aber keine erkennbare mechanische Bewegung der Relaisbrücke.
Wenn ich nicht das selbe Problem bei zwei unterschiedlichen getesteten Reglern hätte, würde ich auf den Regler tippen. Aber zwei defekte Regler wäre schon ein großer Zufall...
Wenn ich nicht das selbe Problem bei zwei unterschiedlichen getesteten Reglern hätte, würde ich auf den Regler tippen. Aber zwei defekte Regler wäre schon ein großer Zufall...
Re: Dauerbrenner Ladekontrollleuchte und Startproblem über Zündschloss
Moin Jens,
jetzt versuche ich mal mein Glück mit einer Fernfehlersuche. Gehen wir das Ganze noch mal von vorne nach hinten durch: Du schreibst, dass der Motor im Prüfstand mit einer Autobatterie auf Knopfdruck angesprungen sei. Gut, Du sagst, Du hast den Motor erst danach in Deinen Roller verbaut. D.h. der Knopf, auf den Du drücktest, als der Motor noch im Prüfstand war, war nicht der Zündschalter Deines Rollers. Richtig? Ich gehe davon aus.
Nun ist alles im Roller verbaut und Du drückst den Zündschlüssel, Du nimmst nur eine schwache Reaktion wahr. Ich interpretiere das als: Der Motor dreht nicht, aber er ruckt ein kleines bisschen.
Wichtig hierbei ist die Beobachtung, ob Du ein Klacken hörst. Das Klacken des Anlasserrelais. Darauf hatte ja auch schon Bernd hingewiesen. Hörst Du es oder nicht? Gut, wissen wir zum jetzigen Stand nicht, aber vielleicht kommen wir auch so weiter. Ich gehe davon aus, dass das Relais nicht schaltet, denn Du schreibst, wenn Du es überbrückst, dann startet der Motor. Da Du aber zwei Regler probiert hast und das Fehlerbild identisch ist, gehe ich auch nicht davon aus, dass das Anlasserrelais einen Fehler hat. Dann müssten ja beide Anlasserrelais kaputt sein, das ist höchst unwahrscheinlich. D.h. Du hast mit großer Sicherheit ein Problem in der Ansteuerung des Relais.
Schauen wir auf die anderen Hinweise: Der Motor will beim Drücken des Zündschlüssels anlaufen, da bewegt sich was, oder will sich bewegen, da fließt also ein Strom. Und dieser Strom fließt irgendwie durch die Lichtmaschine. Gut, halten wir das erstmal so fest, wir wissen noch nicht, warum der Strom fließt.
Betrachten wir jetzt mal eine andere Beobachtung von Dir, die ich für sehr relevant halte: Läuft der Motor, brennt Deine Ladekontrolllampe ununterbrochen, vermutlich hell und unabhängig von der Drehzahl. Warum tut sie das? Weil an ihr eine Spannung anliegt. Aber wo kommt die her? Die eine Seite der Lampe liegt an +12V, sobald die Zündung an ist. Dass die Zündspule an Spannung (+12V) liegt (und somit auch die eine Seite der Ladekontrolllampe), wissen wir, denn der Motor läuft ja. Die andere Leitung der Ladungskontrolllampe liegt an D+/61 – das ist der Ausgang der LIMA. Wenn die LIMA nicht dreht, keine oder eine niedrige Spannung liefert, dann liegt ihr Ausgangspotential unter +12V, somit ist die Differenz zwischen den beiden Lampenanschlüssen größer Null und die Lampe leuchtet. Das ist der Sinn dieser Lampe, sie zeigt an, ob die LIMA die volle Spannung liefert oder nicht. Liegt dieses Kabel, das eigentlich an D+/61 liegen sollte aber gegen Masse, dann brennt die Ladungskontrolllampe immer. Und sie brennt bei Dir immer. Also liegt das eine Kabel der Ladungskontrolllampe an Masse. Muss so sein, sonst würde sie nicht brennen. Das ist meiner Meinung nach eine sehr wichtige Erkenntnis.
Nun müssen wir noch mal darüber nachdenken, warum der Motor zuckt, wenn Du den Anlasser drückst. Jetzt habe ich gerade kein Magnetsystem (Stator) hier liegen, aber aus meiner Erinnerung ist es so geschaltet, dass alle drei Leitungen, die aus dem Magnetsystem kommen untereinander verbunden sind. Das dicke Kabel geht auf die Anlasserspulen, das Mittlere geht an die Pluskontakte der Kohlen und das dünne an die Erregerspule. Aber wie gesagt, sie sind verbunden. D.h. theoretisch kannst Du den Anlasser auch zum Laufen bringen, wenn Du auf das mittlere Kabel +12V gibst.
Und jetzt wird es spannend. Wenn wir jetzt all unsere Beobachtungen und Schlüsse zusammenbringen, was folgt dann? Dann folgt, dass Du beim Drücken des Zündschalters eine Spannung an die Anlasserspulen legst und das legt den Schluss nahe, dass Du das üblicherweise und im Schaltplan auch so dargestellte grüne Kabel, das an Klemme 50 des Reglers soll, an der Klemme 61/D+ liegt. Denn beim Drücken des Zündschalters liegt dieses auf +12V, um das Anlasserrelais zu schalten. Wenn es an 61/D+ angeschlossen ist, gibst Du die +12V über das Plus-Kabel der LIMA auf die Anlasserspulen. Aber der Anlasser dreht natürlich nicht, denn über das dünne grüne Kabel bekommst Du nicht den Strom, den Du dafür brauchst. Der Anlasser zuckt also nur.
Und nun der nächste Schluss: Wenn der Motor läuft, dann brennt Deine Ladungskontrolllampe immer. Wir wissen, das eine Kabelende der Ladungskontrolllampe (im Schaltplan blau, welches zum Regler führt) liegt an Masse – sonst würde die Lampe nicht brennen. Wenn Du dieses blaue Kabel an die 50 vom Regler schließt, dann liegt es nahezu an Masse, denn zwischen der Klemme 50 und Masse liegt nur die Spule für das Anlasserrelais, die einen ohmschen Widerstand von nahezu null Ohm hat.
Meine Schlussfolgerung: Du hast das grüne Kabel an 61/D+ und das blaue Kabel an 50 angeschlossen, das würde exakt Dein Fehlerbild ergeben. Du hast mit hoher Wahrscheinlichkeit die beiden dünnen Kabel vertauscht. Möglicherweise sind die Kabel auch auf der anderen Seite, also am Zünschloss und an der Ladungskontrolllampe vertauscht, aber hier vermute ich den Fehler. Jedenfalls würde so alles passen.
Bonne chance!
LG volker
P.S.: Wenn alles nicht hilft, komm zu mir in die Werkstatt im Taunus bei Kirberg.
jetzt versuche ich mal mein Glück mit einer Fernfehlersuche. Gehen wir das Ganze noch mal von vorne nach hinten durch: Du schreibst, dass der Motor im Prüfstand mit einer Autobatterie auf Knopfdruck angesprungen sei. Gut, Du sagst, Du hast den Motor erst danach in Deinen Roller verbaut. D.h. der Knopf, auf den Du drücktest, als der Motor noch im Prüfstand war, war nicht der Zündschalter Deines Rollers. Richtig? Ich gehe davon aus.
Nun ist alles im Roller verbaut und Du drückst den Zündschlüssel, Du nimmst nur eine schwache Reaktion wahr. Ich interpretiere das als: Der Motor dreht nicht, aber er ruckt ein kleines bisschen.
Wichtig hierbei ist die Beobachtung, ob Du ein Klacken hörst. Das Klacken des Anlasserrelais. Darauf hatte ja auch schon Bernd hingewiesen. Hörst Du es oder nicht? Gut, wissen wir zum jetzigen Stand nicht, aber vielleicht kommen wir auch so weiter. Ich gehe davon aus, dass das Relais nicht schaltet, denn Du schreibst, wenn Du es überbrückst, dann startet der Motor. Da Du aber zwei Regler probiert hast und das Fehlerbild identisch ist, gehe ich auch nicht davon aus, dass das Anlasserrelais einen Fehler hat. Dann müssten ja beide Anlasserrelais kaputt sein, das ist höchst unwahrscheinlich. D.h. Du hast mit großer Sicherheit ein Problem in der Ansteuerung des Relais.
Schauen wir auf die anderen Hinweise: Der Motor will beim Drücken des Zündschlüssels anlaufen, da bewegt sich was, oder will sich bewegen, da fließt also ein Strom. Und dieser Strom fließt irgendwie durch die Lichtmaschine. Gut, halten wir das erstmal so fest, wir wissen noch nicht, warum der Strom fließt.
Betrachten wir jetzt mal eine andere Beobachtung von Dir, die ich für sehr relevant halte: Läuft der Motor, brennt Deine Ladekontrolllampe ununterbrochen, vermutlich hell und unabhängig von der Drehzahl. Warum tut sie das? Weil an ihr eine Spannung anliegt. Aber wo kommt die her? Die eine Seite der Lampe liegt an +12V, sobald die Zündung an ist. Dass die Zündspule an Spannung (+12V) liegt (und somit auch die eine Seite der Ladekontrolllampe), wissen wir, denn der Motor läuft ja. Die andere Leitung der Ladungskontrolllampe liegt an D+/61 – das ist der Ausgang der LIMA. Wenn die LIMA nicht dreht, keine oder eine niedrige Spannung liefert, dann liegt ihr Ausgangspotential unter +12V, somit ist die Differenz zwischen den beiden Lampenanschlüssen größer Null und die Lampe leuchtet. Das ist der Sinn dieser Lampe, sie zeigt an, ob die LIMA die volle Spannung liefert oder nicht. Liegt dieses Kabel, das eigentlich an D+/61 liegen sollte aber gegen Masse, dann brennt die Ladungskontrolllampe immer. Und sie brennt bei Dir immer. Also liegt das eine Kabel der Ladungskontrolllampe an Masse. Muss so sein, sonst würde sie nicht brennen. Das ist meiner Meinung nach eine sehr wichtige Erkenntnis.
Nun müssen wir noch mal darüber nachdenken, warum der Motor zuckt, wenn Du den Anlasser drückst. Jetzt habe ich gerade kein Magnetsystem (Stator) hier liegen, aber aus meiner Erinnerung ist es so geschaltet, dass alle drei Leitungen, die aus dem Magnetsystem kommen untereinander verbunden sind. Das dicke Kabel geht auf die Anlasserspulen, das Mittlere geht an die Pluskontakte der Kohlen und das dünne an die Erregerspule. Aber wie gesagt, sie sind verbunden. D.h. theoretisch kannst Du den Anlasser auch zum Laufen bringen, wenn Du auf das mittlere Kabel +12V gibst.
Und jetzt wird es spannend. Wenn wir jetzt all unsere Beobachtungen und Schlüsse zusammenbringen, was folgt dann? Dann folgt, dass Du beim Drücken des Zündschalters eine Spannung an die Anlasserspulen legst und das legt den Schluss nahe, dass Du das üblicherweise und im Schaltplan auch so dargestellte grüne Kabel, das an Klemme 50 des Reglers soll, an der Klemme 61/D+ liegt. Denn beim Drücken des Zündschalters liegt dieses auf +12V, um das Anlasserrelais zu schalten. Wenn es an 61/D+ angeschlossen ist, gibst Du die +12V über das Plus-Kabel der LIMA auf die Anlasserspulen. Aber der Anlasser dreht natürlich nicht, denn über das dünne grüne Kabel bekommst Du nicht den Strom, den Du dafür brauchst. Der Anlasser zuckt also nur.
Und nun der nächste Schluss: Wenn der Motor läuft, dann brennt Deine Ladungskontrolllampe immer. Wir wissen, das eine Kabelende der Ladungskontrolllampe (im Schaltplan blau, welches zum Regler führt) liegt an Masse – sonst würde die Lampe nicht brennen. Wenn Du dieses blaue Kabel an die 50 vom Regler schließt, dann liegt es nahezu an Masse, denn zwischen der Klemme 50 und Masse liegt nur die Spule für das Anlasserrelais, die einen ohmschen Widerstand von nahezu null Ohm hat.
Meine Schlussfolgerung: Du hast das grüne Kabel an 61/D+ und das blaue Kabel an 50 angeschlossen, das würde exakt Dein Fehlerbild ergeben. Du hast mit hoher Wahrscheinlichkeit die beiden dünnen Kabel vertauscht. Möglicherweise sind die Kabel auch auf der anderen Seite, also am Zünschloss und an der Ladungskontrolllampe vertauscht, aber hier vermute ich den Fehler. Jedenfalls würde so alles passen.

Bonne chance!
LG volker
P.S.: Wenn alles nicht hilft, komm zu mir in die Werkstatt im Taunus bei Kirberg.
Zuletzt geändert von verbert am 13.12.2020, 21:44, insgesamt 3-mal geändert.
- heinkel-bernd
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Re: Dauerbrenner Ladekontrollleuchte und Startproblem über Zündschloss
Servus Volker,
Deiner ausgezeichneten Erklärung ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen
Ein paar praktische Tipps wollte ich Jens aber noch mitgeben
Lieber Jens,
ich weiß, dass elektr. Schaltpläne für manche abschreckend wirken
Deshalb in meinem letzten Bericht auch nur ein Auszug davon, damit man bei den Überlegungen
zur Fehlersuche nicht von dem anderen Wirrwar abgelenkt wird.
Hier noch das Schaltschema nur zu den Anschlüssen am Spannungsregler: Ob die beiden Leitungen, so wie auch Volker vermutet, vertauscht sind, kannst Du
folgendermaßen feststellen:
Dazu ist eine Prüflampe nötig, die auch als Provisorium schnell selbst gebastelt ist.
- Blaue und grüne Leitung vom Regler trennen und so sichern, dass sie sich nicht gegenseitig und auch
kein Karosserieteil berühren.
- Eine Prüflampe mit einer Leitung an das grüne Kabelende klemmen und das andere Ende (Spitze)
an Masse halten.
- Die Prüflampe darf erst brennen, wenn mit dem Zünschlüssel die Anlassfunktion ausgelöst wird !
- Brennt die Prüflampe schon, wenn nur die Zündung eingeschaltet ist, den obigen Test mit dem
anderen Kabel durchführen.
- Die Leitung, die nur durch die Anlassfunktion (Zündschlüssel) unter Spannung gesetzt wird,
gehört auf Kl. 50 am Regler !
Und Nochmals für den 103 A-1/A-2:
Der Rahmen (i.d.R. der Reglerfuß) muss mittels einer ca. 1,5 mm² Leitung mit dem Morgehäuse (Masse)
verbunden sein, sonst funktioniert der Regler und das Startrelais nicht !
Deiner ausgezeichneten Erklärung ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen

Ein paar praktische Tipps wollte ich Jens aber noch mitgeben

Lieber Jens,
ich weiß, dass elektr. Schaltpläne für manche abschreckend wirken

Deshalb in meinem letzten Bericht auch nur ein Auszug davon, damit man bei den Überlegungen
zur Fehlersuche nicht von dem anderen Wirrwar abgelenkt wird.
Hier noch das Schaltschema nur zu den Anschlüssen am Spannungsregler: Ob die beiden Leitungen, so wie auch Volker vermutet, vertauscht sind, kannst Du
folgendermaßen feststellen:
Dazu ist eine Prüflampe nötig, die auch als Provisorium schnell selbst gebastelt ist.
- Blaue und grüne Leitung vom Regler trennen und so sichern, dass sie sich nicht gegenseitig und auch
kein Karosserieteil berühren.
- Eine Prüflampe mit einer Leitung an das grüne Kabelende klemmen und das andere Ende (Spitze)
an Masse halten.
- Die Prüflampe darf erst brennen, wenn mit dem Zünschlüssel die Anlassfunktion ausgelöst wird !
- Brennt die Prüflampe schon, wenn nur die Zündung eingeschaltet ist, den obigen Test mit dem
anderen Kabel durchführen.
- Die Leitung, die nur durch die Anlassfunktion (Zündschlüssel) unter Spannung gesetzt wird,
gehört auf Kl. 50 am Regler !
Und Nochmals für den 103 A-1/A-2:
Der Rahmen (i.d.R. der Reglerfuß) muss mittels einer ca. 1,5 mm² Leitung mit dem Morgehäuse (Masse)
verbunden sein, sonst funktioniert der Regler und das Startrelais nicht !
Viele heinkelige Grüße
BERND aus Bayreuth
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Re: Dauerbrenner Ladekontrollleuchte und Startproblem über Zündschloss
Manchmal sind auch die Leitungen innerlich oxidiert und wenn man sie bewegt (wie hier beim Motortausch), haben sie auf einmal höheren Widerstand.
Kontaktlose Zündung gegen Coronainfektion!
Lambr1kel
Lambr1kel
Re: Dauerbrenner Ladekontrollleuchte und Startproblem über Zündschloss
Uiiii eine mega Anleitung zur Fehlersuche. Auch für die, die das Problem nicht haben. DANKE