Den Tach0 habe ich zunächst zur Seite gelegt. Das Herauspressen der Kugel nach Erwärmung werde ich noch versuchen.
Nachdem die Temperaturen jetzt im zweistelligen Bereich sind, habe ich mich auf die weitere Suche gemacht, die Vorderhaube abgenommen und die Tachowelle am Antrieb gelöst. Die Tachowelle selbst war in Ordnung: wenn ich am einen Ende gedreht habe, drehte sich auch das andere Ende.
Dann - wie von Heinkel-Bernd empfohlen - einen 'Stift (verwendet habe ich einen Schlitz-Schrauber, der gerade in die Diagonale der quadratischen Aufnahme passte) in die Aufnahme des Tachoantriebs gesteckt und das Rad gedreht. Da war zu spüren, dass etwas nicht stimmt. Je nachdem wie ich reindrückt drehte sich der Stift oder auch nicht.
Eure Vermutung, dass hier die Fehlerursache zu suchen ist, war also richtig. Vielen Dank für die Hinweise!
Nun habe ich das Rad mit dem Tachoantrieb ausgebaut.
Hier ein Foto des Mitnehmerrings (hoffentlich klappt das Hochladen, ich mache es das erste Mal):
Zuerst dachte ich, dass die Nasen in Ordnung wären und vermutete, dass vielleicht die Buchse an der Radachse zu weit vorsteht.
Bei näherem Hinsehen war aber zu erkennen, dass die Enden der Nasen deutlich Schleifspuren und nur noch ganz dünn sind. Das Vorhaben, durch Verkürzung (Abschleifen) der Buchse einen tieferen Eingriff der Nasen zu erreichen, habe ich dann sofort Abstand genommen.
Nun hoffe ich, dass mit einem neuen Mitnehmerring das Problem behoben werden kann.
Nochmals danke und Gruß
Gerhard
Tacho defekt
Re: Tacho defekt
Hallo Gerhard,
da dürfte wohl "der Hund begraben sein".
Wenn Du den Mitnehmerring bestellst, dann wechsle bei dieser Gelegenheit am besten auch gleich die Dichtung (11.1127) aus. Kostet 1,20€ und kann definitiv nicht schaben.
Viel Erfolg,
Bernd
P.S.: wie sieht denn der Nabenantrieb für die Tachowelle an den Stellen aus, in die die kleinen Nasen des Mitnehmerrings eingreifen? Sind die noch in Ordnung?
da dürfte wohl "der Hund begraben sein".

Wenn Du den Mitnehmerring bestellst, dann wechsle bei dieser Gelegenheit am besten auch gleich die Dichtung (11.1127) aus. Kostet 1,20€ und kann definitiv nicht schaben.
Viel Erfolg,
Bernd
P.S.: wie sieht denn der Nabenantrieb für die Tachowelle an den Stellen aus, in die die kleinen Nasen des Mitnehmerrings eingreifen? Sind die noch in Ordnung?
SNAFU!
Re: Tacho defekt
Hallo Bernd,
den Nabenantrieb habe ich gerade gesäubert und von altem Fett befreit. Alles ist frei und gut beweglich.
Die Aufnahmen für die Nasen des Mitnehmerrings sind - soweit ich das beurteilen kann - in Ordnung (siehe Foto).
Was ich noch nicht ganz geschafft habe, ist den alten Mitnehmerring runter zu hebeln. Aber immerhin habe ich ihn schon ca 1 mm nach außen bewegt.
Gibt es da Tipps/Tricks? Ist es hilfreich den Ring mit einem Heißluftföhn zu erwärmen oder ist das eher kontraproduktiv.
Gruß
Gerhard
den Nabenantrieb habe ich gerade gesäubert und von altem Fett befreit. Alles ist frei und gut beweglich.
Die Aufnahmen für die Nasen des Mitnehmerrings sind - soweit ich das beurteilen kann - in Ordnung (siehe Foto).
Was ich noch nicht ganz geschafft habe, ist den alten Mitnehmerring runter zu hebeln. Aber immerhin habe ich ihn schon ca 1 mm nach außen bewegt.
Gibt es da Tipps/Tricks? Ist es hilfreich den Ring mit einem Heißluftföhn zu erwärmen oder ist das eher kontraproduktiv.
Gruß
Gerhard
- heinkel-bernd
- Beiträge: 2337
- Registriert: 13.01.2011, 21:07
- Wohnort: Nähe Bayreuth
Re: Tacho defekt
Servus Gerhard,
das Anwärmen des Mitnemers bringt nichts, da die Wärme sofort in die Alu-Nabe übergeht und dabei
die Fett-Füllung flüssig wird und evtl. aus dem Lager läuft !
Meine Methode ist folgende:
Ich habe mir einen Meißel einseitig angeschliffen (Siehe Foto) und die Schneide wieder ganz leicht
mit Schleifpapier "gebrochen".
Damit treibe ich den Mitnehmer ein paar mm von seinem Sitz.
Mit einem kräftigen Flachschraubenzieher, der noch scharfkantig sein soll, hebel ich dann den Mitnehmer
gänzlich ab
Als Gegenlager dient ein passendes Holzklötzchen.
Hilfreich ist es, die ganze Radnabe mit der Vorderachse zwischen Schonbacken in den Schraubstock
zu spannen ! Das Gegenlager für die Bremse sollte auf der Seite, an der man den Hebel ansetzt, auf
dem Schraubstock aufsitzen ! Somit wirken beim Hebeln keine Biegekräfte auf die Vorderachse ein !
Die Kugel für die "Schneckenwelle" kannst Du mit deren Hilfe aus dem Gehäuse klopfen, sie klemmt nur
in ihrer Bohrung.
Beim Eindrücken der Kugel auf minimales Laufspiel achten !
Viel Erfolg und
das Anwärmen des Mitnemers bringt nichts, da die Wärme sofort in die Alu-Nabe übergeht und dabei
die Fett-Füllung flüssig wird und evtl. aus dem Lager läuft !

Meine Methode ist folgende:
Ich habe mir einen Meißel einseitig angeschliffen (Siehe Foto) und die Schneide wieder ganz leicht
mit Schleifpapier "gebrochen".
Damit treibe ich den Mitnehmer ein paar mm von seinem Sitz.
Mit einem kräftigen Flachschraubenzieher, der noch scharfkantig sein soll, hebel ich dann den Mitnehmer
gänzlich ab
Als Gegenlager dient ein passendes Holzklötzchen.
Hilfreich ist es, die ganze Radnabe mit der Vorderachse zwischen Schonbacken in den Schraubstock
zu spannen ! Das Gegenlager für die Bremse sollte auf der Seite, an der man den Hebel ansetzt, auf
dem Schraubstock aufsitzen ! Somit wirken beim Hebeln keine Biegekräfte auf die Vorderachse ein !

Die Kugel für die "Schneckenwelle" kannst Du mit deren Hilfe aus dem Gehäuse klopfen, sie klemmt nur
in ihrer Bohrung.
Beim Eindrücken der Kugel auf minimales Laufspiel achten !
Viel Erfolg und
Viele heinkelige Grüße
BERND aus Bayreuth
BERND aus Bayreuth
Re: Tacho defekt
Nun will ich noch einen kurzen Abschlussbericht geben:
1. Den Mitnehmer habe ich mit der empfohlenen Methode runter bekommen. War zwar nicht einfach, aber nach mehrmaligem Hebeln von allen Seiten hat es letztendlich geklappt. Wie ich inzwischen gesehen habe, war das schon mal Thema. Damals musste aber der Dremel eingesetzt werden, was ich mir ersparen konnte.
2. Ich dachte, dass der neue Mitnehmer leicht drauf ginge. War aber nicht der Fall. Ich musste Holzstück und Hammer einsetzen, um ihne drauf zu klopfen. Da ja Innennasen vorhanden sind, die ein Verschieben verhindern, verstehe ich nicht, warum der Mitnehmerring so eng gemacht ist.
3. Weil ich zuerst dachte, dass der Tacho defekt sei, habe ich ihn mit den guten Hinweisen zerlegt, gereinigt, geschmiert und wieder zusammen gebaut. War eigentlich nicht nötig, aber auch kein Fehler. Ich verstehe nun, wie das Ganze funktioniert und das Flattern des Zeigers ist damit nun auch weg. Da bin ich richtig stolz, dass das geklappt hat.
Gruß
Gerhard
1. Den Mitnehmer habe ich mit der empfohlenen Methode runter bekommen. War zwar nicht einfach, aber nach mehrmaligem Hebeln von allen Seiten hat es letztendlich geklappt. Wie ich inzwischen gesehen habe, war das schon mal Thema. Damals musste aber der Dremel eingesetzt werden, was ich mir ersparen konnte.
2. Ich dachte, dass der neue Mitnehmer leicht drauf ginge. War aber nicht der Fall. Ich musste Holzstück und Hammer einsetzen, um ihne drauf zu klopfen. Da ja Innennasen vorhanden sind, die ein Verschieben verhindern, verstehe ich nicht, warum der Mitnehmerring so eng gemacht ist.
3. Weil ich zuerst dachte, dass der Tacho defekt sei, habe ich ihn mit den guten Hinweisen zerlegt, gereinigt, geschmiert und wieder zusammen gebaut. War eigentlich nicht nötig, aber auch kein Fehler. Ich verstehe nun, wie das Ganze funktioniert und das Flattern des Zeigers ist damit nun auch weg. Da bin ich richtig stolz, dass das geklappt hat.
Gruß
Gerhard