Moin.
Für Bernd: Ich schau nicht so oft in das Forum, werde deine Hoffnung aber jetzt befriedigen.
Für Manico: Nach 32 Jahren Standzeit und dem davor liegenden Betrieb sollten, vor dem Neustart, alle Radialdichtringe erneuert werden
( Dichtlippen haben Staubablagerungen, Oelablagerungen oder sind Ausgehärtet und stechen womöglich eine schmale Nute in die entsprechende Welle - Oelsabberei ist dann das Ergebniss ). Gerade wenn du sowieso die Lima-Kohlen kontrollierst ist auch die Erneuerung des KW-Dichtringes leicht möglich. Leicht möglich ... auch ohne das der Motor zerlegt wird (je nach Bauform den Dichtring zwischen Lippe und Aussendurchmesser ggf. 3 x anbohren oder direkt mit Spaxschrauben versehen und so Pö a`Pö mit einer Zange aus dem Sitz ziehen. Dann sieht man auch den Zustand der Dichtbahn auf der Welle und kann entsprechend einen neuen Dichtring anders, z.B. nicht so tief positionieren.
Motoroel per Spritzkanne durch den Oelnachfülldeckel in die Auffangtaschen der Kipphebel zu geben und an den Stösselstangen in Richtung
Schlepphebel und Nockenwelle zu schicken ist gut, schützt vor Trockenlauf.
Steht ein Endoskop zur Verfügung lohnt sich, vor dem Neustart, ein Blick durch das Kerzenloch immer.
Der Kompressionsdruck wird generell im warmen Motorzustand gemessen, ist meines Erachtens aber nach der langen Standzeit nicht relevant.
Interessanter ist die Qualmentwicklung nach dem Neustart und der ersten Zeit danach, genau wie das Kerzenbild.
Beim Motorlauf im Standgas kannst du den Oeleinfülldeckel aufschrauben. Natürlich spritzt dann etwas Oel raus. Kann man wegwischen. Steigt aber die Leerlaufdrehzahl enorm, so ist dies ein Zeichen für einen hohen Druck im Kurbelgehäuse im geschlossenen Zustand. Der Druck aus dem Brennraum streift dann an den Kolbenringen vorbei, ggf. laufen die sich aber wieder ein. Den Oelstand dann zunächst an der unteren Grenze einstellen, der Raum unter dem Kolben ist ja dann größer.
Bei der Erneuerung der Lenkkopflager lohnt sich ( an der Mutter die den Lagerring trägt und womit das Lagerspiel eingestellt wird ) der Austausch der Stiftschrauben ( die zur Spreizung der Gew.-Steigung, und damit zur Sicherung der Mutter angezogen werden ) gegen solche mit Innensechskant
( DIN 914 oder 915 ). Wenn das Lenkkopflager nachgestellt werden soll, sind diese besser zugänglich.
Beim 103 A1 und A2 Rahmen ist zusätzlich zur beschriebenen Überprüfung des Lenkkopfwinkels ( Hauptrohr ) auch die Kontrolle der Parallelität der
Motorlagerausleger zueinander, zum unteren Bereich des Hauptrohres und auch deren Parallelität zu den oberen Rohren ( Stossdämpfer/ Tankträger )
zu kontrollieren. Der untere Bereich des Hauptrohres muss Rechtwinklig zur Kopfplatte des Rohrknoten stehen.
Bei vielen Rollern sieht man, das die Kofferkastenunterkante nicht Parallel zum Trittbrett steht. Dies ist die Ursache.
Bis dann.
Fragen zu 103-A1
- heinkel-bernd
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Re: Fragen zu 103-A1
@ Scoot-Bike
Ich wollte sagen, dass ich extra mit der Antwort gewartet habe, damit auch andere User ihre geschätzte
Meinung kundtun können
Manchmal habe ich halt das Gefühl, als würde ich mich vordrängen
Meine Hoffnung war, dass sich vor mir schon Leute mit guten Vorschlägen zu Andreas`s Fragen melden,
da er, wie man mitbekommen konnte, recht zügig an seinem Objekt arbeitet
Habe ich mich missverständlich ausgedrücktich hoffte, dass sich ein paar andere Leute zu Deinem Vorhaben äußern würden, möchte Dir
jetzt aber meine Meinung dazu nicht länger vorenthalten.

Ich wollte sagen, dass ich extra mit der Antwort gewartet habe, damit auch andere User ihre geschätzte
Meinung kundtun können

Manchmal habe ich halt das Gefühl, als würde ich mich vordrängen

Meine Hoffnung war, dass sich vor mir schon Leute mit guten Vorschlägen zu Andreas`s Fragen melden,
da er, wie man mitbekommen konnte, recht zügig an seinem Objekt arbeitet

Viele heinkelige Grüße
BERND aus Bayreuth
BERND aus Bayreuth
- Manico1512
- Beiträge: 33
- Registriert: 05.09.2020, 20:50
Re: Fragen zu 103-A1
Hallo Bernd, hallo Scoot-Bike,
vielen Dank für die wieder einmal sehr wertvollen Tipps, die ich nach Möglichkeit alle befolgen werde.
@ Bernd
Nein, ich habe den Motor noch nicht weiter zerlegt und werde es auch erst mal nicht tun. Die Motorlager werde ich wie von dir empfohlen einbauen.
@Scoot-Bike
Ich werde alle Dichtungen erneuern, an die ich rankomme ohne den Motor weiter zu zerlegen. Die Stiftschrauben zur Einstellung des LKL hatte ich bereits mitbestellt. Und danke für den Tipp zur Kontrolle der Parallelität der Motorausleger. Habs begutachtet und sieht alles top aus.
Gruß vom Niederrhein
Andreas
vielen Dank für die wieder einmal sehr wertvollen Tipps, die ich nach Möglichkeit alle befolgen werde.
@ Bernd
Nein, ich habe den Motor noch nicht weiter zerlegt und werde es auch erst mal nicht tun. Die Motorlager werde ich wie von dir empfohlen einbauen.
@Scoot-Bike
Ich werde alle Dichtungen erneuern, an die ich rankomme ohne den Motor weiter zu zerlegen. Die Stiftschrauben zur Einstellung des LKL hatte ich bereits mitbestellt. Und danke für den Tipp zur Kontrolle der Parallelität der Motorausleger. Habs begutachtet und sieht alles top aus.
Gruß vom Niederrhein
Andreas
„Du lebst nur einmal - aber wenn du es richtig machst, ist einmal genug.“
Mae West 1893 - 1980
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- heinkel-bernd
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Re: Fragen zu 103-A1
Bei diesem Wellendichtring 25x35x7 halte ich es für unmöglich, diesen ohne Beschädigung der DichtflächeScoot-Bike hat geschrieben: ↑22.09.2020, 12:14 Gerade wenn du sowieso die Lima-Kohlen kontrollierst ist auch die Erneuerung des KW-Dichtringes leicht möglich. Leicht möglich ... auch ohne das der Motor zerlegt wird (je nach Bauform den Dichtring zwischen Lippe und Aussendurchmesser ggf. 3 x anbohren oder direkt mit Spaxschrauben versehen und so Pö a`Pö mit einer Zange aus dem Sitz ziehen. Dann sieht man auch den Zustand der Dichtbahn auf der Welle und kann entsprechend einen neuen Dichtring anders, z.B. nicht so tief positionieren
am Kurbelwellenstumpf durch Anbohren und mittels Spaxschrauben auszuziehen

Ich habe mir hierzu eine andere Methode einfallen lassen: Genaueres auf Anfrage, da zu viele Fotos

Beim Einbau des neuen Wedi-Ringes ist Vorsicht geboten !
Der Sitz im Kurbelgehäuse besitzt keinen Ansatz, der das zu tiefe Einklopfen verhindern würde

Die Sitzbreite beträgt auch nur ca. 8,5 mm ! Eintreiben bis Außenfläche des Alu-Sitzes

Viele heinkelige Grüße
BERND aus Bayreuth
BERND aus Bayreuth